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David and Shekinah

Unsere Beziehung zu Gott

(David:)
Menschen erfahren Gott auf verschiedene Weise. Ich erfahre Gott wie einen Liebhaber, und ich erfahre Gott auch als universelle Liebesenergie, welche alle Menschen auf der Erde zusammenbringen möchte. Wir begegnen dieser Energie in so vielen und auch ganz unterschiedlichen Menschen.

(Shekinah:)
Mein Gottesbild hat sich auch besonders durch unser Pilgerleben verändert. Unter anderem ist mir ganz klar geworden, dass die Autoren der biblischen Schriften ein unvollständiges, von der Kultur und den Traditionen ihrer Zeit geprägtes Gottesbild hatten. Wir beide sind auch nicht der Meinung, dass wir selbst ein vollständiges Gottesbild haben, sondern befinden uns in einem Entwicklungsprozess unseres Verständnisses.

(David:)
Wir erkennen Gott in einer inneren Stimme, die mit uns kommuniziert; und Gott spricht zu uns auch durch andere Menschen.

(Shekinah:)
Wir erfahren Gott auch in der Natur.

(David:)
Gott ist für mich die ursprüngliche Quelle des Lebens und der Liebe.
Für uns gibt es ein männliches und ein weibliches Gotteswesen, und wir kommunizieren auch mit beiden.

(Shekinah:)
Aufgrund der Entscheidungsfreiheit definieren wir in gewisser Weise auch den Menschen als einen Gott. Für uns ist Gott kein religiöses Wesen.

(David:)
Wir erfahren Gott als Befreier.
Befreier ist einer von Gottes Titeln. Das männliche Gotteswesen offenbarte sich uns als Yahweh, der Gott, der den hebräischen Schriften nach die Israeliten aus ägyptischer Sklaverei befreite. Der Name Yahweh bedeutet soviel wie "Der, der ist, der existiert, der wirkt".

(Shekinah:)
Wie Yahweh hat unserer Meinung nach auch das weibliche Gotteswesen verschiedene Titel oder Namen. Wir sprechen sie gern mit dem Namen Shekinah an (siehe Artikel "Der Name Shekinah").
Ich denke, sie ist ansatzweise in einigen Schriften der Bibel als der Heilige Geist beschrieben.

(David:)
In unserer Beziehung mit Gott haben wir keinerlei Zeremonien oder Rituale. Weil unsere Gottesbeziehung eine tägliche Realität ist, halten wir Repräsentationen für überflüssig.
Wir beten Gott nicht in religiöser Unterwerfung an. Wir teilen unser Leben mit Gott und wandeln mit ihm/ihr.
Wir verhalten uns mit Gott ganz natürlich, so wie wir es mit Menschen tun.

(Shekinah:)
Wir benutzen auch keine vorgefertigten Gebete. Für uns ist Gebet einfach Kommunikation mit Gott. Wie auch bei Telefongesprächen sind unsere Gebete Zweiwegkommunikationen.
Wir sagen uns auch gegenseitig nette Dinge, wie es auch Menschen, die sich gern haben, untereinander tun.

(David:)
Meiner Meinung nach hat Gott schon immer mit den Menschen kommuniziert.
Seit jeher gab es Menschen, die versuchten, das, was sie als Kommunikationen von Gott empfanden, in Worte zu fassen. In manchen Religionen werden solche Verbalisierungen als das unfehlbare "Wort Gottes" angesehen.

(Shekinah:)
Als wir noch Christen waren, sahen wir die Bibel mehr oder weniger auf diese Art. Wir halten mittlerweile solch ein Konzept nicht mehr für realitätsgemäß. Eine Schrift als das absolute Wort Gottes zu sehen begrenzt das Wachstum des menschlichen Verständnisses und hindert über kurz oder lang das soziale Wachstum einer Kultur oder Gesellschaft.

(David:)
Ich meine, dass verbalisierte Kommunikation von Gott aus uns allen hervorkommen kann, und das nicht primär als Instruktionen, sondern als Austausch zwischen ebenbürtigen Kommunikationspartnern. Durch Gottesnähe können wir alle zu einem Quell von Worten der Liebe und Wahrheit werden, indem wir die Liebesenergie, die wir von Gott erhalten in Worte fassen. Dieser Prozess ist und war niemals fehlerfrei, weder bei biblischen Propheten, noch bei Menschen heute.

(Shekinah:)
Man kann seine Beziehung zu Gott unter verschiedenen Aspekten sehen. Ich empfinde mich als Tochter Gottes, aber da ich aus dem geistigen Kind-Sein herausgewachsen bin, sehe ich Gott jetzt viel mehr als Liebhaber.

(David:)
Obwohl wir Gott freiwillig in Liebe dienen, so wie Gott auch uns in Liebe dient, sind wir doch nicht Gottes Sklaven, dessen Willen wir bedingungslos annehmen müssen. Wie auch zwei sich Liebende von Herzen einander dienlich sind, aber trotzdem den anderen nicht als über- oder unterlegen sehen, so hat uns Gott gesagt, dass sie uns als ebenbürtig begegnen möchten, ebenbürtig in Liebe. Gott gibt sich uns freiwillig hin, und wir geben uns freiwillig Gott hin.
Ich denke, dass Gott und Mensch perfekt zu einander passen, wie ein "Traumpaar".

(Shekinah:)
Meiner Meinung nach hat Gott es erwählt, unsichtbar zu bleiben, um die Schönheit der Freiwilligkeit in der Beziehung der Menschen mit Gott und miteinander hervorzubringen. Gott hat absichtlich seine/ihre Herrlichkeit uns gegenüber verhüllt, damit wir nicht eingeschüchtert werden.

(David:)
Ich denke, dass unser Gottesbild von der Qualität unseres menschlichen Miteinanderseins abhängt.
Wenn wir unsere sozialen Verpflichtungen anderen gegenüber ignorieren, wird unser Bild von Gott verzerrt. Wenn wir unsere soziale Vision nähren, dann wird unser Gottesbild klarer.